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Waldpflegeprojekt und Aufräumen nach Lawinen

24.07.2019 08:19

Drei größere Projekte beschäftigten den Telfer Gemeinde-Waldaufseher Anton Rattacher zuletzt intensiv. Er organisierte Aufräumungsarbeiten wegen Lawinenschäden und ein Waldpflegeprojekt am „Kupf“.

Im Kochental war 2018 ein Lawine abgegangen und hatte viel Holz umgedrückt. Das wurde noch im selben Jahr mit großem Aufwand aufgeräumt. Heuer kam eine weitere Lawine nach, die deutlich weniger Schaden anrichtete. In Absprache mit den Nutzungsberechtigten hat Rattacher organisiert, dass Private das Schadholz wegräumen und behalten dürfen.

Eine Munde-Lawine löste heuer im Frühjahr auf dem "Kupf" - einem vorgelagerten Hügel des Telfer Hausbergs - eine Druckwelle aus. "Sie hat in den Waldteilen von drei Nutzungsberechtigten insgesamt fast 100 Kubikmeter Holz umgeworfen", berichtet Rattacher. Die Betroffenen räumen eigenständig auf, der Waldaufseher unterstützt sie dabei: „Ich bin dahinter, weil wir wegen des Borkenkäfers aufpassen müssen.“

Ein zweites Projekt auf dem Kupf – unterhalb der genannten Schadensfläche - ist die Vornutzung des Waldbestandes. "Die Bäume sind dort ca. 60 Jahre alt. Daher arbeiten wir den Wald durch. Fast jeder dritte Baum wird gefällt", berichtet Rattacher. Seine Aufgaben dabei sind vielfältig: Das zu schlägernde Holz „auszeigen“, die Genehmigung einholen, die Förderung beantragen, das Ganze organisieren.

Für dieses Verjüngungsprojekt hat Rattacher eine EU-Förderung ergattern können. "Es wird unterstützt, weil wir das Holz auf bodenschonende Weise statt mit einer Harvester-Maschine mit dem Pferd zum Abholplatz ziehen", erläutert der Waldaufseher: Die Förderung heißt laut Formular der EU genau „Boden- und naturverjüngungsschonende Holzbringung durch Pferderückung“. Diese Arbeitsweise macht auch deshalb Sinn, weil es sich beim Kupf um ein gut frequentiertes Naherholungsgebiet handelt. „Die Methode gefällt den Leuten, die vorbeikommen“, berichtet Rattacher: „Die Pferde machen keinen Lärm und es ist fast ein bisschen nostalgisch.“ Unterbrochen werden musste die Arbeit, wenn wetterbedingt zu viele lästige Bremsen unterwegs waren.

Das Projekt soll Schule machen - zum Vorteil des Waldes und der Nutzungsberechtigten. "Ich habe das über den Maschinenring organisiert", verrät Rattacher: "Sie zahlen 40 Euro für den Kubikmeter Holz in Rinde. Damit kann man alle Arbeiten finanzieren. Die Förderung von 20 Euro pro Kubikmeter verbleibt daher den Nutzungsberechtigten. Diese haben keine Arbeit und erhalten noch Geld.“ Hauptgewinner ist die gesamte Bevölkerung, weil der Wald in seiner Schutz- und Erholungsfunktion erhalten wird.


Auf unseren Bildern: Die Partie mit Robert Rauth, Alexander Noldin und Florian Rauth bzw. Ralph Pircher mit seinem Pferd. (Fotos: Privat)