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Tiroler Volksschauspiele: Zwei Preisträger/-innen dramatisieren Buch von Telfer Historiker

04.10.2022 14:33

Irene Diwiak (Wien) und Gerhard Zahner (Singen/D) heißen die beiden Preisträger/-innen des Autor/-innenwettbewerbes, den die Tiroler Volksschauspiele und die Marktgemeinde Telfs für 2022 ausgeschrieben hatten. Ende September wurden die Preise in der Schindler-Villa überreicht.

Publizistische Grundlage für die beiden ausgezeichneten Theaterstücke ist das Buch »Constanze Manziarly – Hitlers letzte Diätköchin« des Telfer Historikers Stefan Dietrich. Die junge Innsbruckerin war in der Endphase des Dritten Reiches ein Jahr lang unfreiwillig persönliche Diätköchin Adolf Hitlers. Dietrich hat anhand von Briefen als unmittelbare Quellen über ihr Leben bzw. Leiden im »Führerhauptquartier« und ihr tragisches Ende geforscht. Die Ergebnisse fasste er in einem spannenden Buch zusammen, erschienen im Berlin Story Verlag.

Aus 17 Einreichungen musste die Fachjury, bestehend aus der Tiroler Kulturjournalistin Ivona Jelcic, Autor Stefan Dietrich und dem deutschen Dramaturgen Sven Kleine, auswählen. Die Entscheidung war knapp, letztlich teilen sich die Preise – gesamt wurden 6.000,- Euro ausgelobt – die beiden Finalist/-innen Irene Diwiak (Sonderpreis) und Gerhard Zahner (Erster Preis). Diwiak, geboren 1991 in Graz, schreibt bereits seit frühester Jugend Kurzhörspiele, Theaterstücke und Erzählungen. 2020 erschien nach »Liebwies« (2017) ihr zweiter Roman »Malvita«. Sie lebt in Wien.

Zahner, Jahrgang 1957, ist ein deutscher Rechtsanwalt, Autor und Theaterkritiker. Seine Romane rund um den melancholischen Kommissar »Goster« feiern Erfolge. Zahner betreibt eine Kanzlei in Konstanz und lebt in Singen.

Initiiert hat den Autor/-innenwettbewerb DDr. Christoph Nix, bis 30. September 2022 künstlerischer Leiter der Tiroler Volksschauspiele. „Dietrichs Buch richtet den Blick auf die kleinen Leute und deren Schicksal. Es wirft Fragen auf, vor allem jene, ob der Stoff auch dramatauglich sei. Die Jury hat zwei spannende, preiswürdige Antworten gefunden, die die Figur aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten“, so der Theatermacher in seinen Worten, die auch ein Abschied waren: „Es ist alles richtig, wie es jetzt ist. Danke für die Freundlichkeiten, danke für alles.“ Einen Dank sprach auch Bgm. Christian Härting dem scheidenden künstlerischen Leiter aus und überreichte ein Geschenk.

Seit 1. Oktober 2022 ist der in Pfaffenhofen wohnhafte Theater-, Film- und Fernsehschauspieler sowie langjähriger Festivalintendant Gregor Bloéb neuer künstlerischer Leiter des Telfer Theatersommers. Er wird das Programm für 2023 im Laufe des heurigen Herbstes präsentieren. Seiner Entscheidung obliegt es auch, ob eventuell eines der beiden preisgekrönten Manziarly-Stücke in den kommenden Jahren bei den Volksschauspielen zu sehen sein wird.

Bild oben: Die beiden Preisträger/-innen Irene Diwiak und Gerhard Zahner.

Bilder unten:

Gute Stimmung bei der Preisverleihung.

Bgm. Christian Härting bedankte sich mit einem Geschenk beim scheidenden künstlerischen Leiter DDr. Christoph Nix.

Frajo Köhle lieferte die stimmige musikalische Umrahmung des kleinen Festaktes.

Der Telfer Historiker und Buchautor Stefan Dietrich mit Susanne Pasnocht, Nichte von Constanze Manziarly.

Fotos: MG Telfs/Pichler