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Telfs beschloss Tempo 40 im Ortsgebiet

19.10.2018 11:54

Eine Reihe von Verkehrsangelegenheiten behandelte der Telfer Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag (Bild). Der wichtigste Beschluss: Telfs führt flächendeckend Tempo 40 im Ortsgebiet ein. Zudem wird bei der Bezirkshauptmannschaft beantragt, auch auf der B 189 und der L 35 an den Ortsausfahrten 40 zu verordnen.

Verkehrsausschussobmann Vize-Bgm. Christoph Walch (Grüne) freut sich: „Jetzt liegt das Gutachten vor. Telfs kann den Weg gehen, Verkehrssicherheit und Lebensqualität im Ortsgebiet zu erhöhen.“ Dieses Ansinnen sei nun durch das Gutachten sachlich und fachlich fundiert und solle die Überhäufung von Inselregelungen im Ortsgebiet ablösen.

„Tempo 40 flächendeckend einzuführen, wäre ein wichtiges Signal“ ergänzte Bgm. Christian Härting (WFT): „Bei den Ortsteilgesprächen waren der Verkehr und die Raser das Hauptthema. Also haben wir prüfen lassen, ob Tempo 40 flächendeckend auf allen Gemeindestraßen sinnvoll und machbar wäre.“

Ein halbes Jahr lang durchgeführte Messungen mündeten in das Gutachten, das die generelle Geschwindigkeitsreduktion empfiehlt. Von Seiten der Kammern, denen der Verordnungsentwurf vorzulegen war, kam kein Widerspruch, die Polizeiinspektion Telfs reagierte positiv.

Weil auch auf übergeordneten Straßen im Telfer Westen (auf der B 189 ab dem Kreisverkehr Obermarkt Richtung Mieming) und Osten (auf der L 35 ab dem Kreisverkehr Sagl Richtung Mösern und Seefeld) immer wieder zu schnell gefahren wird, beantragt die Gemeinde zudem bei der Bezirkshauptmannschaft, auch dort Tempo 40 zu verordnen.

Die Pro-Argumente wurden von den Grünen, der elfköpfigen "Wir für Telfs"-Fraktion und ÖVP-Mann Güven Tekcan unterstützt. Sie betonen drei Punkte: Sicherheit, Lärmschutz und Umweltschutz. „Verkehr und Lärm sind die größten Probleme und Anliegen der Einwohner. Sie erwarten, dass wir etwas dagegen tun“, appellierte GR Theresa Braun (Grüne). Das meint auch Vize-Bgm. LA Dr. Cornelia Hagele (WFT).

Die Contra-Argumente wurden von der FPÖ, zwei der drei ÖVP-Gemeinderäten und drei Einzelmandataren vorgebracht: Man solle nicht alles verbieten, und die Regelung könnte vor dem Verfassungsgericht im Fall einer Beschwerde nicht halten. „Es wird sich mit Tempo 40 nicht viel ändern“, fürchtet GR Sepp Köll (TN).

„Tempo 40 löst das Problem im Dorf nicht“, ist GV Angelika Mader (ÖVP) überzeugt: „Bestimmte Leute halten sich so und so nicht dran!“ GR Mag. Norbert Tanzer (PZT-SPÖ) verlangt: „Wir sollten nicht nur strafen und überwachen.“ Er sei absolut für Tempo 50. „Ich bin gegen den generellen Vierziger“, meinte auch GV Michael Ebenbichler (FPÖ).

„Es ist jedem klar, dass Tempo 40 die Verkehrssicherheit erhöht“, räumte GR Köll trotz seiner Gegenstimme ein. „Der Unterschied in der Lärmbelästigung ist zwischen Tempo 40 und 50 gar nicht messbar“, glaubt GR Herbert Klieber (BLT).

Die Abstimmung ergab 14:7 Stimmen für Tempo 40. Die schon früher verordneten „Dreißiger“ bleiben größtenteils bestehen, da und dort sind kleine Anpassungen durchzuführen. Auf der Saglstraße, die zum Schnellfahren förmlich einlädt, sind Mehrzweckstreifen an den Fahrbahnrändern geplant. Dafür und für die gleichzeitig beabsichtigten Verbesserungen des Radwegenetzes übernimmt das Land Tirol 60 Prozent der Kosten. (wisch)

Im Bild: Der Telfer Gemeinderat in seiner Sitzung am 18. Oktober. (Foto: MG Telfs/Dietrich)