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Ortsteilgespräch St. Georgen/Sagl: Verkehr und Wertstoffsammlung als heiße Themen

28.09.2021 14:23

Am Montagabend war der Schweizerhof in St. Georgen Schauplatz des vierten von gesamt fünf Telfer Ortsteilgesprächen 2021. Gemeindeführung und -verwaltung standen gut 50 Bürgerinnen und Bürgern aus dem Ortsteilen St. Georgen, Sagl, Puite und Moos Rede und Antwort. Verkehrsthemen dominierten auch bei dieser Bürgerversammlung die Wortmeldungen.

Zu Beginn gab Bürgermeister Christian Härting wie immer einen kurzen Überblick über die aktuellen Projekte, die die Gemeinde in letzter Zeit auf Schiene gebracht hat – von der Begegnungszone im Zentrum über das Bürgerservice-Büro und das Abfallwirtschaftszentrum bis zur neuen Bücherei und der Um- bzw. Neubau des Kindergartens Markt. Bei den Verkehrsthemen erwähnte er das Verkehrskonzept 2035 als Leitbild bei allen Entscheidungen sowie die baldige punktuelle Geschwindigkeitsüberwachung. Diese wird nach einer Bewusstseinskampagne an acht neuralgischen Standorten im gesamten Ortsgebiet starten. Unter anderem an der Saglstraße und im Egart, wo leider im Zuge der Erhebungen hohe Geschwindigkeitsübertretungen gemessen wurden. Großes Unverständnis herrschte auch in St. Georgen darüber, dass nicht mehr Standorte für Geschwindigkeitsüberwachung von der Bezirkshauptmannschaft bewilligt worden sind. VBgm. Christoph Walch hatte auch bei diesem Ortsteilgespräch von ursprünglich 20 angesuchten Standorten berichtet. „Wir sind nicht die Exekutive, sondern leider von den zuständigen Behörden abhängig“, bedauerte Bgm. Härting.

Der Gemeindechef listete weiters – gemeinsam mit Umweltreferentin VBgm. Cornelia Hagele – die immer wichtiger werdenden Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen auf, die die Gemeinde Telfs sukzessive umsetzt. Nicht zuletzt informierte er über den geplanten Ausbau des Altenwohnheimes am Wiesenweg.

Viele Anliegen bereits umgesetzt

Zudem setzte der Bürgermeister die zahlreichen BesucherInnen in Kenntnis über die Investitionen speziell in den betreffenden Ortsteilen seit dem letzten Bürgermeeting 2017. So etwa über die Fertigstellung des Gehsteiges entlang des Puelacherweges, den Ausbau der Entwässerung an der neuralgischen Kreuzung Birkenbergstraße/ Saglstraße/Puelacherweg, und – ganz aktuell – die Straßensanierungen in der Josef-Falkner-Straße, in der Dammstraße, am Bärenweg, Teilen der Hinterbergstraße und entlang der Nebenfahrbahn der Saglstraße. „Den Spielplatz in der Josef-Falkner-Straße/Bärenweg haben wir mit neuen Spielgeräten ausgestattet. Und in den kommenden zwei Jahren schaffen wir am Friedhof St. Georgen 81 neue Urnennischen. Auch die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik schreitet in St. Georgen sukzessive voran“, fasste Bgm. Härting weitere Investitionen zusammen.

Verkehr bereitet Sorgen

Dann waren die BürgerInnen am Wort. Einmal mehr schrieben die BürgerInnen der Gemeinde eine umfangreiche Themenliste in Sachen Verkehr ins Aufgabenheft. Von einem „Horrortrip“ für FußgängerInnen entlang der unteren Hinterbergstraße war die Rede. Dort wünschen sich die AnrainerInnen mehr Beleuchtung und vor allem einen Gehsteig. „Die Straßenbeleuchtung wird im Zuge der LED-Umrüstung sowieso gemacht“, sicherte der Gemeindechef zu, beim Thema Gehsteig sei man sich der Situation bewusst: „Dieses Thema ist seit Jahren bekannt und es wäre am besten mit einem Gehsteig zu lösen, wofür aber von der Straßenbreite her der Platz fehlt“. Nun werden die zuständigen Gemeindeabteilungen Lösungen mit Pollern und entsprechenden Markierungen – ähnlich wie in der südlichen Bahnhofstraße – prüfen. „Wir sind mit jeder Regelung zufrieden!“, so die Bürger.

Die weiteren Meldungen waren ebenfalls vom Thema Verkehrssicherheit dominiert: Gewünscht werden Zebrastreifen bei den Kindergärten St. Georgen und Puite sowie an der Kreuzung Birkenbergstraße/Saglstraße/Puelacherweg. Die Gemeindeführung verwies in diesem Zusammenhang auf die fehlende Zuständigkeit: „Wir bekommen von der Bezirkshauptmannschaft keine Zebrastreifen bewilligt, wenn die Fußgängerfrequenz laut Verkehrszählungen nicht entsprechend hoch ist.“. Man werde aber dranbleiben.

Ein Bürger schlug vor, den Puelacherweg als Einbahn zu regeln, um mehrere Probleme auf einmal zu lösen. Ein anderer wollte St. Georgen nicht als »Nordumfahrung« des Telfer Ortszentrums verstanden wissen und wünschte sich eine Prüfung von Alternativrouten für die Bewältigung des hohen Verkehrsaufkommen – auch unter Einbeziehung von Online-Routendiensten. Bgm. Härting verwies dahingehend auf das Mobilitätskonzept 2035, das auf Basis der Verkehrszählungen 2016/17 erstellt wurde.

Neuregelung bei Wertstoffsammelinseln

Eine neuralgische Engstelle ebenfalls am Puelacherweg im Bereich Einmündung in die Arzbergstraße bei der Wertstoffsammelinsel ist einigen BürgerInnen ein Dorn im Auge – aus mehreren Gründen: „Erstens ist es eng und die Autos schießen nur so daher, zweitens werden keine Einwurfzeiten eingehalten.“ Diesbezüglich konnten Bgm. Härting und VBgm. Cornelia Hagele gute Nachrichten überbringen: „Speziell diese Müllsammelinsel wird vergrößert, eingehaust und etwas nach hinten Richtung Südwesten versetzt, um eine entsprechende Straßenbreite zu erreichen. Künftig sollen die zentralen Sammelinseln im gesamten Ortsgebiet nur mehr mit digitaler Zutrittskontrolle mittels Bürgerkarte oder Handy – also ausschließlich für Telfer BürgerInnen – zugänglich sein.“ Die Umrüstung soll in einem -Stufenplan über mehrere Jahre umgesetzt werden, die baurechtlichen verkehrstechnischen Prüfungen seien am Laufen, die entsprechenden Beschlüsse in den politischen Gremien müssten noch gefasst werden.

Zum Thema passend merkte ein Besucher an, auch den Verkehrsfluss im neuen Abfallwirtschaftszentrum neu und besser zu organisieren. „Wird gemacht“, versprachen die Zuständigen.

Weitere von den BürgerInnen angesprochene Themen:

· Beschwerde über fehlende Moral beim Heckenschnitt: Appell von Manfred Auer, Abteilungsleiter Infrastruktur & Grünanlagen, an die GrundstücksbesitzerInnen, ihre Hecken regelmäßig zurückzuschneiden, vor allem in Kreuzungsbereichen: „Der Eigentümer haftet, wenn was passiert.“

· Frage nach Hundefreilaufzonen. Antwort: Die beiden Zonen südlich der Autobahn sowie im Bereich Schottergrube bestehen nach wie vor. Es erging der Appell, vor allem im Bereich Sportplatz Emat Hunde nicht frei laufen zu lassen. Bgm. Härting wies auf den Leinenzwang in der Kernzone hin.

· Frage zur Versorgung mit Glasfaserkabel. Antwort von Dirk Jäger, Geschäftsführer Gemeindewerke Telfs: „Wir liegen mit Glasfaser in allen Telfer Ortsteilen und entlang wichtiger Straßenzüge. Die einzelnen Anschlüsse werden aus ökonomischen Gründen zum Großteil mit Koaxialkabel gemacht.“ Diese Mischform habe sich von den Kosten und der Übertragungsqualität her sehr bewährt.

Die ruhige Sachlichkeit der Diskussion, die von allen Beteiligten engagiert geführt wurde, ließ die Veranstaltung schließlich in angenehmer Stimmung ausklingen. Wie gewohnt wurden alle Fragen protokolliert und werden nun nach Maßgabe von Zuständigkeit, Möglichkeit und Dringlichkeit abgearbeitet. Bürgermeister Härting ermutigte die Bürgerinnen und Bürger, wenn nötig ohne Scheu nachzufragen, was aus den nicht sofort beantworteten Anregungen und Kritikpunkten geworden ist.

Bilder: Ortsteilgespräch im Gasthof Schweizerhof. Bürgermeister Christian Härting sowie die ressortzuständigen GemeinderätInnen und leitende VerwaltungsmitarbeiterInnen standen den BewohnerInnen der Ortsteile St. Georgen, Sagl, Puite und Moos Rede und Antwort.

Fotos: MG Telfs/Pichler