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»LebensMittel-Punkt« für sozial benachteiligte Menschen

04.08.2020 15:26

Einen offiziellen Besuch mit Besichtigung der neuen Räumlichkeiten statteten VertreterInnen der Telfer Gemeindeführung kürzlich der Aktion »LebensMittel« in der Bahnhofstraße ab. Diese Co-Initiative von Vinzenzgemeinschaft und Rotem Kreuz Telfs versorgt ganzjährig jeden Samstag rund 100 sozial benachteiligte MitbürgerInnen mit kostenlosen Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfes, zur Verfügung gestellt von Partnergeschäften aus Telfs und Umgebung.

Nach dem Widum Peter & Paul und den Räumlichkeiten in der Anton- Auer-Straße ist die Bahnhofstraße 4 nun seit Ende April 2020 die bereits dritte Adresse der Aktion LebensMittel in 15 Jahren. Normalerweise ist im Sommer hier weniger los an den Samstagen bei der Ausgabe der »LebensMittel«. Doch Corona zeigt Auswirkungen: „In der Ferienzeit kamen in den vergangenen Jahren immer wesentlich weniger KlientInnen. Heuer sind wir durchgängig gut besucht“, stellt Doris Stippler, Obfrau der Vinzenzgemeinschaft, beim Besuch gegenüber Bgm. Christian Härting, Sozialausschuss-Obfrau GV Silvia Schaller und Kulturreferent GV Josef Federspiel fest. Der Verein hat gemeinsam mit dem Roten Kreuz die Aktion 2005 nach Vorbild der Team-Österreich-Tafel als dritte Gemeinde Tirols ins Leben gerufen. Seitdem steigt die Zahl der KlientInnen: „Gesamt 135 waren es am vergangenen Samstag – ein Durchschnittswert“, zitiert Stippler die Statistik – eine logistische Herausforderung für das gesamte Team. Dieses besteht aus 20 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in vier Fünfer-Teams sowie den FahrerInnen des Roten Kreuzes, die die Lebensmittel in den Partnergeschäften abholen.

Jeden Samstag auf Achse

LebensMittel wird unterstützt von 14 großen sowie einigen kleinen Lebensmittel-Händlern, diversen Initiativen und Privatpersonen. Das Rote Kreuz sammelt bei der samstäglichen Tour die Sachspenden ein, die am jeweils darauffolgenden Montag nicht mehr verkaufbar wären. Eine Win-Win-Situation für bedürftige MitbürgerInnen aus den Verbandsgemeinden des Sozialsprengels und die Umwelt gleichermaßen. Manchmal werden bedarfsoptimiert auch Grundnahrungsmittel dazugekauft, ein gewisser Grundstock an haltbaren Lebensmitteln ist ebenso immer vorhanden. Eine große Herausforderung ist die gerechte Verteilung: „Unsere erfahrenen MitarbeiterInnen agieren mit viel Fingerspitzengefühl, damit auch der letzte Klient noch möglichst viel Auswahl hat“, betont Stippler. Hierbei werden auch kulturell und religiös unterschiedliche Bedürfnisse nach Möglichkeit berücksichtigt. Zur Lebensmittelausgabe jeweils samstags ab 18.30 Uhr können alle sozial benachteiligten Menschen kommen. Sie erhalten bei Nachweis der Bedürftigkeit eine Bezugskarte. „Für viele unserer KlientInnen ist unser »Laden« auch ein wichtiger Ort für Sozialkontakte“, so Stippler. Weshalb sie und ihr Team sich irgendwann ein angeschlossenes Café als Treffpunkt wünschen würden. Ein weiterer Wunsch ging beim Besuch der Gemeindeführung gleich in Erfüllung: Bgm. Christian Härting hatte ein offenes Ohr für ein bescheidenes Subventionsansuchen der Obfrau und wird dieses im Gemeindevorstand diskutieren.

Am Foto: Ein Teil des LebensMittel-Teams mit der Gemeindeführung: (v.l.) Bgm. Christian Härting, Reinhold Linder, GV Josef Federspiel, Monika Rofner, Obfrau Doris Stippler, Annemarie Sakotnig, Walli Gapp, Renate Sailer, Margit Pittl und Silvia Schaller.

Foto: MG Telfs/Pichler