Auch Fasnachtsobmann Dr. Stephan Opperer bedankte sich für die besondere Würdigung des Schleicherlaufens durch die österreichische UNESCO-Kommission. Am Schluss seiner kurzen Ansprache wies er darauf hin, dass in Telfs üblicherweise der Bürgermeister als Fasnachtsobmann fungiert, dieser Wechsel aber noch nicht vollzogen sei. Deshalb bat er, die Urkunde an ihn und den amtierenden Bürgermeister Christian Härting gemeinsam zu übergeben. LR Dr. Beate Palfrader kam diesem Wunsch gern nach.
Als zweite Tiroler Tradition wurde die "Ötztaler Mundart" zum immateriellen Kulturerbe proklamiert. Volkskundler Dr. Hans Haid und sein gleichnamiger "Mitstreiter" Schuldirektor Hans Haid nahmen die Urkunde entgegen. Dr. Haid bedankte sich mit dem Vortrag eines Gedichtes in Ötztaler Mundart, das zahlreiche ostösterreichische Gäste einigermaßen ratlos machte. Zum Glück lieferte der Mundartdichter eine "Übersetzung" mit.
Insgesamt wurden zu den bestehenden 18 Brauchtumsphänomenen und traditionelle Praktiken des österreichischen immateriellen Kulturerbes zwölf neue hinzugefügt. Neben den beiden bereits genannten Tiroler Traditionen sind das:
Heiligenbluter Sternsinger
Wiener Dudeln
Vorarlberger Funkensonntag
Perchtoldsdorfer Hütereinzug
Salzburger Festschützenwesen
Samsontragen im Lungau und im Bezirk Murau
Traditioneller Ebenseer Glöcklerlauf
Wiener Ball
Burgenländer Ofen- und Kaminmaurerei
Schmieden in Ybbsitz
(sd/Foto: Dietrich)
Im Bild: LR Dr. Beate Palfrader, Fasnachtsobmann Dr. Stephan Opperer, MR Mag. Norbert Riedl vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur und Bürgermeister Christian Härting (v.l.) präsentieren nach der Verleihung die Urkunde, die das Telfer Schleicherlaufen als "immaterielles Kulturerbe" ausweist.