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Ein Jahr SOS-Kinderdorf-Wohngruppe in Telfs

29.10.2020 10:20

Vor einem Jahr, am 25. Oktober 2019, wurde in Telfs die neue Wohngruppe für Jugendliche von SOS-Kinderdorf in der Bahnhofstraße 9a offiziell eröffnet. Landesrätin Gabriele Fischer und Bgm Christian Härting haben gemeinsam mit SOS-Kinderdorf-Geschäftsleiter Wolfgang Katsch und dem Imster SOS-Kinderdorf-Leiter Jörg Schmidt das frisch renovierte Gebäude seiner Bestimmung und damit den Jugendlichen und MitarbeiterInnen übergeben.

Claudia Gruber, pädagogische Leiterin der Wohngruppe, zieht nach einem Jahr Bilanz. „Nach dem geglückten Start im Herbst 2019 wurden wir heuer im März von der Corona-Krise überrumpelt. Nach dem ersten Schock freue ich mich nun im Rückblick sagen zu können, dass wir besser durch die Zeit gekommen sind, als ich es mir es erwartet oder vorgestellt habe. „Zuerst waren wir acht Jugendliche, inzwischen neun, derzeit alles Burschen (13 bis 17 Jahre). Und sie haben das super gemeistert - mit dem Rückhalt eines engagierten Teams, das sie gut durch diese schwierige Zeit begleitet hat. Es gab neben kleinen Krisen, wie sie wohl in jeder Familie und Gemeinschaft vorkommen, keine echten Eskalationen“, betont Gruber. „Alle sind auf einem positiven Weg: Aktuell gehen vier in die Neue Mittelschule, zwei ins Poly, zwei ins Gymnasium, einer macht eine Lehre als Koch.“

Was in der Zeit von Lockdown und Homeschooling sehr geholfen hat, war der große Garten. „Die Jugendlichen konnten viel rausgehen, sich bewegen und aktiv bleiben. Sie haben sogar ein Baumhaus gebaut“, erzählt Gruber. „Ein spezielles Problem, mit dem wir anfangs zu kämpfen hatten, war die technische Ausstattung für den Heimunterricht, da Schulen sehr unterschiedliche Systeme verwenden. Doch auch das konnte letztlich gut gelöst werden“.  

Organisatorisch gehört die Wohngruppe Telfs als disloziertes Angebot zum SOS-Kinderdorf Imst. Hinter dem Fachbegriff verbirgt sich eine neue Entwicklung: Nicht alles an einem Standort zu vereinen, sondern Angebote bedarfsorientiert örtlich auszuweiten und Kinder/Jugendliche möglichst wohnortnah zu betreuen. „Das ist gut für die Kinder und Eltern. Es erleichtert den regelmäßigen Kontakt zwischen ihnen und zum gewohnten Umfeld – Schule, Vereine, Freunde“, sagt Jörg Schmidt.

„Ich möchte den Anlass heute auch nützen, um Danke zu sagen!“ betont Claudia Gruber. „Für die herzliche Aufnahme und wohlwollende Unterstützung, die wir von Seiten der Gemeinde, der Schulen und anderer Partner in Telfs erfahren – und die für die Jugendlichen so wertvoll ist. Ich denke da an die Sportvereine oder das Jugendzentrum als wichtige lokale Integrationsanker. Gleichzeitig freue ich mich, dass Telfer Jugendliche regelmäßig auch bei uns zu Besuch sind.“


Im Bild das Haus der Kinderdorf-Jugendwohngruppe in der Telfer Bahnhofstraße. Es ist das Gebäude der ehemaligen Jacobi-Schule. (Foto: MG Telfs/Dietrich)