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Der "Brandner Kaspar" war der Renner!

Rund 11.600 Besucher konnten die Tiroler Volksschauspiele in Telfs heuer verzeichnen. Ein echter Publikumsrenner war dabei die Komödie „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben". Zum erfolgreichen Theatersommer, der vor wenigen Tagen zu Ende gegangen ist, hat uns Volksschauspiele-Obmann Markus Völlenklee folgenden Schlussbericht zukommen lassen:

Der Sommer ist zu Ende und die Tiroler Volksschauspiele ziehen die Bilanz aus der Spielzeit 2017 – wir haben Grund zur Freude: Insgesamt 11.600 Besucher brachten die Volksschauspiele dieses Jahr nach Telfs, was einer Gesamtauslastung von 83 % entspricht. Drei Eigenproduktionen und eine Wiederaufnahme sowie ein außergewöhnliches Rahmenprogramm boten die Spiele heuer im Sommer in über 70 Veranstaltungen: Markus Völlenklees Tiroler Fassung von „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben" von Kurt  Wilhelm im Zirkuszelt hat unseren Besucherrekord gesprengt. Das Ensemble um den Boandlkramer, gespielt von Markus Völlenklee, der gleichzeitig Regie führte, hat uns einen bahnbrechenden Erfolg in künstlerischer Hinsicht wie auch in der Auslastung beschert.

„Hamlet ist tot. Keine Schwerkraft" von Ewald Palmetshofer im großen Rathaussaal war ein Wagnis, das wir aufgrund des Potentials  des Stückes eingegangen sind. Und Susi Weber hat es geschafft, dieses Potenzial auch umzusetzen: Standing Ovations, überzeugte Kritiker, entsprechende Berichterstattung – trotz allem war die Auslastung leider gering, wenngleich man aber betonen muss, dass avantgardistische Stücke dieses Formates selten die große Masse begeistern, dafür aber ihre perspektivenverändernde Wirkung umso nachhaltiger entfalten. Und das ist eine der zentralen Aufgaben des Theaters, wie wir es verstehen.

Das poetisch-zeitgeistige Stück „Lampedusa" von Anders Lustgarten im Kranewitterstadl überzeugte gerade diejenigen, die wegen dem wenn auch nur oberflächlichen Bezug zum Flüchtlingsthema zuerst nicht hin wollten. Die sparsam-eindrückliche Inszenierung von Thomas Blubacher begeisterte sowohl die Presse als auch das Publikum. Trotz donnerndem Applaus und guten Kritiken war auch hier die Auslastung unter unserer Erwartung. Das Ausmaß der Abschreckung des Themas wurde von uns offenbar unterschätzt,  wenngleich wir die Stückauswahl trotzdem in keiner Weise bereuen.

Felix Mitterer erfreute uns mit einer ausverkauften Wiederaufnahme von Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie". Es ist ein großer Verdienst Mitterers, Kafka unter die Leute zu bringen und unsere Vorstellung von dem, was Volkstheater leisten muss, so direkt und erfolgreich umzusetzen.

Die Ausstellung zu Chryseldis Hofer-Mitterers Plakatkunst, die vom Kulturreferat der Marktgemeinde Telfs in enger Zusammenarbeit mit Anna und Felix Mitterer kuratiert wurde sowie die einfühlsame und sehr intime Lesung Felix Mitterers für seine langjährige Gefährtin berührte uns und unser Publikum.

Unsere Weltpremiere, das Konzert von Georg Ringsgwandl mit Willi Resitarits, die Lesung von Theatergröße Wolfgang Hübsch aus Thomas Bernhards "Der Theatermacher" und die Lesung "Ist die schwarze Köchin da?" von Wolfgang Hübsch und Christine Ostermayer wurden vom Publikum ebenso goutiert wie das Chorkonzert des MGV Telfs und die Lesung „Wenn Weiberleit sig trauen" von Annemarie Regensburger und Julia Gschnitzer.

Zu guter Letzt gab es im Rahmenprogramm noch eine Kooperation mit dem Telfer Kultur- und Bildungsforum, die Karl Schönherr zu seinem 150. Geburtstag gewidmet war. Markus Völlenklee las einschlägige Texte und Briefe, die Schönherr in und zu Telfs verfasst hat, kommentiert und begleitet vom Telfer Historiker Stefan Dietrich.

Die diesjährige Programmgestaltung ist in mehrerlei Hinsicht gelungen: Wir blicken auf eine zufriedenstellende Auslastung unserer über 70 Veranstaltungen zurück, haben hochaktuelle Stücke gezeigt, einem Volkstheaterklassiker Tiroler Luft eingehaucht, unsere Zielsetzung, der Arbeit  am Volkstheaterbegriff auf originelle Weise Rechnung getragen und unser Publikum erfreut. Es war ein guter Sommer, eine gute und erfolgreiche Spielzeit 2017.

Markus Völlenklee, Obmann der Tiroler Volksschauspiele

Im Bild eine Szene aus „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben".

(Foto: MG Telfs/Dietrich)

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