Zu Beginn gab Bürgermeister Christian Härting – wie bei allen Ortsteilgesprächen – einen kurzen Überblick über die aktuellen Projekte, die die Gemeinde in letzter Zeit auf Schiene gebracht hat – vieles trotz der Corona-Pandemie. So etwa die Belebung des Ortszentrums mit Begegnungszone, Bürgerservice, Bücherei & Spielothek sowie Betriebsansiedelungen und privaten Initiativen von HausbesitzerInnen. Verkehrstechnisch berichtete der Gemeindechef u.a. über die Verordnung eines Tempolimits von 40 km/h im gesamten Ortsgebiet, die geplante Geschwindigkeitsüberwachung an acht neuralgischen Standorten, den neu geplanten barrierefreien Bahnhof Telfs-Pfaffenhofen, die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik sowie die laufenden Straßensanierungen, die jährlich in etwa 1 Mio. Euro verschlingen. In Sachen Bildung verwies Bgm. Härting auf den gerade erfolgten Um- und Neubau des Kindergartens Markt und informierte über die Pläne zu Ausbau und Sanierung des Volksschulstandortes.
Weitere Projekte, die Härting nicht unerwähnt ließ: das Hotelprojekt Harrys Home als touristischer Leuchtturm, die Qualitätsverbesserung bei den Müllsammelinseln als Mehrjahresprojekt und – speziell in den betreffenden Ortsteilen – die Neugestaltung der Kreuzung Josef-Schöpf-/Anton-Auer-Straße, die Sanierung des Hanffeldweges, die Straßensanierung am Gartenweg bzw. am Felsenweg, der Straßenausbau am Wildauweg sowie die neue Beleuchtung am Grundfeld.
Verkehrstechnische Anliegen
Auf die genannten Projekte bezogen sich dann auch einige der Fragen und Anliegen von BürgerInnenseite. Warum die automatischen Poller zur Begegnungszone noch nicht in Betrieb seien, wollte ein Anrainer wissen. Der zuständige Abteilungsleiter Manfred Auer antwortete: „Wir wollten den Umbau des Dollingerhauses abwarten, weil in diesem Bereich der zentrale Steuerungskasten montiert ist. Doch haben wir uns wegen der Verzögerung der Bauarbeiten entschlossen, trotzdem diesen Oktober die Poller bzw. die Portale im Untermarkt und in der Bahnhofstraße in Betrieb zu nehmen.“ Die fehlende Zufahrtsmöglichkeit zum Zentrumsparkplatz vom Untermarkt aus leuchtete einer Bürgerin auch nicht ein. „Wir wollten den Durchzugsverkehr reduzieren und die Begegnungen von Autos und FußgängerInnen sowie RadfahrerInnen in diesem Bereich möglichst vermeiden“, erklärte Bgm. Härting dazu. Eine Hausbesitzerin im Obermarkt wünschte sich wegen Bauschäden am Gebäude durch LKW's und Busse entsprechende Leitpfosten, die Abteilung Infrastruktur und Grünanlagen wird das erledigen. Einige Wortmeldungen hatten Anliegen wie Verkehrsspiegel, Zebrastreifen und Straßenbeleuchtung sowie Rücksicht bei der Schneeräumung – vor allem in engen Straßen in Moritzen – zum Inhalt. „Wir werden uns das alles anschauen, aber gerade bei Zebrastreifen sind uns wegen fehlender Zuständigkeit oft die Hände gebunden. Das entscheidet die Bezirkshauptmannschaft“, so Bgm. Härting.
Mehr Pendlerangebote gewünscht
Im öffentlichen Nahverkehr wurde der Wunsch geäußert nach mehr Schnellzug-Halten in Telfs-Pfaffenhofen. Die Situation für Pendler sei suboptimal. Auch solle man über einen zentralen Treffpunkt für Fahrgemeinschaften nachdenken, z. Bsp. am Autobahnzubringer Telfs-West. „Wir bemühen uns seit Jahren um mehr Schnellzug-Stops in Telfs. Ich bin in der Hinsicht nicht mehr sehr optimistisch. Doch muss man auch sehen, dass REX und S-Bahn in einem engen Takt verkehren. Was die Fahrgemeinschaften angeht: Gute Idee, die Parkgarage Ärztehaus würde sich zum Abstellen der Fahrzeuge anbieten.“
Lärm und Falschparker als Ärgernis
Eine „Zumutung“ sei zeitweise die Situation mit Gaststättenlärm am Wallnöferplatz, so eine Anrainerin. Man sei sich der Situation bewusst, antwortete der Bürgermeister, die entsprechenden Bestimmungen bezüglich Sperrstunde um 23 Uhr bzw. in den Sommermonaten um 24 Uhr seien einzuhalten und werden auch kontrolliert. Auch das Ballspiel und die Skateboards sowie die widerrechtlich abgestellten Fahrzeuge an den Wochenenden am Wallnöferplatz sind AnrainerInnen ein Dorn im Auge. „Wir kennen das Problem. Die Security-MitarbeiterInnen sind auch an den Wochenenden angewiesen, hier für Ruhe und Einhaltung des Parkverbotes zu sorgen. Wir bleiben dran“, versprach Bgm. Härting. Manfred Auer ergänzte: „Die Schranke wurde leider stark beschädigt und ist außer Betrieb. Wir werden die Zufahrt zum Platz künftig auch über einen versenkbaren Poller lösen.“ Schlaglöcher in der Kirchstraße sollen ebenfalls bald der Vergangenheit angehören, so Auer: „Wir warten den Umbau des Dollingerhauses ab.“
Weitere Anliegen und Wünsche der BürgerInnen:
· Überprüfung der Kreuzung Andreas-Raggl-Weg/Saglstraße wegen des gefährlichen Kurvenbereiches
· Bessere Pflege und Ausbau der Bergwege und -steige
· Schaffung kleinerer Winterwanderwege in den Naherholungsgebieten
· Verkehrs- und Parkprobleme bei den im Um- und Ausbau befindlichen Montessorischule am Kreuzacker/Georgenweg
· Verbot von unbeaufsichtigter Laubverbrennung
· Mopedlärm im ganzen Ortsgebiet
Die ruhige Sachlichkeit der Diskussion, die von allen Beteiligten engagiert geführt wurde, ließ die Veranstaltung schließlich in angenehmer Stimmung ausklingen. Wie gewohnt wurden alle Fragen protokolliert und werden nun nach Maßgabe von Zuständigkeit, Möglichkeit und Dringlichkeit abgearbeitet. Bürgermeister Härting ermutigte die Bürgerinnen und Bürger, wenn nötig ohne Scheu nachzufragen, was aus den nicht sofort beantworteten Anregungen und Kritikpunkten geworden ist.
Bilder: Ortsteilgespräch im Hotel Munde. Bürgermeister Christian Härting sowie die ressortzuständigen GemeinderätInnen und leitende VerwaltungsmitarbeiterInnen standen den BewohnerInnen der Ortsteile Zentrum, Grundfeld, Kreuzacker, Moritzen und Hanffeld Rede und Antwort.
Fotos: MG Telfs/Pichler
