Das Fuchsloch

In einem Haus an der Untermarktstraße befand sich vor weiß Gott wie vielen Jahren das Gericht. Die dort verhängten Strafen waren meist furchtbar. Nur allzu oft lautete ein Urteil auf Erhängen, Köpfen oder Verbrennen. Dem Gericht gegenüber lag der Richtplatz, wo das Todesurteil schließlich vollzogen wurde. Heute befinden sich auf demselben Häuser und Hausgärten, nur ein schmaler Gang führt noch zwischen zwei Häusern hindurch über den schrecklichen Platz. Dieses Gäßchen heißt man das Fuchsloch.

Mancher wird auf diesem Platz unschuldig geköpft worden sein, denn oft sah man Geister ohne Kopf ruhelos durch Telfs irren. Wer einem solchen Geist begegnete und ihn anschaute, der litt über Nacht an einem schmerzhaft angeschwollenen Kopf und schlotternden Knien.


Quelle: Mei'r Huamat, Marktgemeinde Telfs, 1997
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