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Jahresrechnung erbringt Überschuss

25.03.2018 15:00

Die Vorlage der Jahresrechnung 2017 stand im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung am 22. März. Der Rechnungsabschluss weist demnach einen Überschuss von 238.230,83 Euro im ordentlichen Haushalt (OH) und einen Überschuss von 497.145,77 Euro im außerordentlichen Haushalt (AOH) aus. Das Telfer Ortsparlament genehmigte das Zahlenwerk mit 17:3 Stimmen.

In seiner Rede führte Bgm. Christian Härting (WFT) aus: „Der Rechnungsabschluss 2017 enthält im OH Gesamteinnahmen von 36.635.305,11 Euro und Gesamtausgaben von 36.397.074,28 sowie im AOH Gesamteinnahmen von 21.956.636,59 Euro und Gesamtausgaben von 21.459.490,82 Euro.

Die Darlehensverbindlichkeiten betrugen Ende 2017 in Summe 17.697.573,19 Euro. Dabei wurden im Vorjahr 1.674.149,71 Euro getilgt. Die Übernahme der Darlehen vom Sport- und Veranstaltungszentrum ohne das Darlehen Telfer Bad wurden im Budgetjahr 2017 durchgeführt. Neue Darlehenszugänge (Kauf von landwirtschaftlichen Flächen, Ausbau Physiotherapie Telfer Bad, Adaptierung NMS und Errichtung Löschwasserbrunnen) wurden im Jänner 2017 mit einem Fixzinsdarlehen mit 1,29 % und 13 Jahren Laufzeit aufgenommen.

Die Leasingverbindlichkeiten betrugen per 31.12.2017 in Summe 3.066.446,01 Euro. Die größte Leasingverpflichtung betrifft mit einem aushaftenden Betrag von 2.285.332,24 Euro die Errichtung des Sicherheitszentrums Telfs. Dieses geht mit 30. September 2029 ins Eigentum der Marktgemeinde Telfs über.

Der Gesamtschuldenstand der Darlehen inkl. der Sport- und Veranstaltungszentren ohne Telfer Bad und ohne Leasingverpflichtungen der Sport- und Veranstaltungszentren betrug zum Jahresende 20.764.019,20 Euro. Das Darlehen Schwimmbad Neubau von 10 Mio. Euro wird im Jahr 2018 von der Hoheitsverwaltung übernommen.

Die veranschlagten Grundverkäufe wurden mit einem Betrag von 462.600 Euro verbucht, es sind jedoch noch Rücklagen von 630.000 Euro auf dem Verwahrgeldkonto geparkt.

Nicht nur aufgrund von Mehreinnahmen konnten wir einen Überschuss im ordentlichen Haushalt erwirtschaften, sondern auch quer durch den gesamten Haushalt sind viele Ausgabeneinsparungen ersichtlich. Allerdings haben wir auch unvorhergesehene Investitionen wie zB die Dachsanierung in der Neuen Mittelschule tätigen müssen. Daneben konnten wir von der Raiffeisen Regionalbank Telfs den Anteil am Mehrzweckgebäude Mösern erwerben, sodass jetzt das gesamte Gebäude der Marktgemeinde Telfs gehört.

Die Gesamtverbindlichkeiten der Marktgemeinde inkl. Leasing der Sport- und Veranstaltungszentren, Telfer Bad, Gemeindewerke Telfs GmbH, Abwasserverband Telfs und Gemeindeverband Altenwohnheim Telfs betrugen zum 31.12.2017 in Summe 49.388.962,15 Mio. Euro. Der Verschuldungsgrad liegt bei 38,55 Prozent.

Die Marktgemeinde Telfs beschäftigte mit Stand vom 31.12.2017 - auf Vollbeschäftige gerechnet - 272 Personen bzw. 168,35 Dienstposten. Dies ergibt eine Reduzierung gegenüber 2016 von 47 Personen bzw. 13,63 VZÄ, was vor allem auf die Übernahme der Musikschule durch das Land Tirol zurückzuführen ist. Die bereinigten Personalkosten machen 6 Mio. Euro aus.

Betrachtet man den Rechnungsabschluss 2017 als Gesamtwerk, kann man mit gutem Gewissen sagen, dass sich die Marktgemeinde Telfs weiterhin in einer sehr stabilen finanziellen Lage befindet und sich mit den übrigen größeren Gemeinden des Landes messen kann.

Ich möchte besonders erwähnen, dass wir in den letzten Jahren unter schwierigen Rahmenbedingungen viel umgesetzt haben. Wir wollen uns auf die kommunalen Grundwerte zurückbesinnen: auf eine gesunde finanzielle Basis, auf unsere Vermögenswerte, insbesondere im Bereich der Betriebsansiedelungen und Erweiterungen, auf unsere Telfer Wirtschaft, auf unsere Bildungslandschaft, auf unsere sozialen Netzwerke, unsere Vereine - auf die Menschen aller Generationen, die Telfs zu einem machen, was es ist: eine lebenswerte Gemeinde mit großem Zukunftspotenzial.“

GR Norbert Tanzer (PZT/SPÖ) eröffnete den Reigen der oppositionellen Stellungnahmen. „Man kann das alles schwer überprüfen und nachvollziehen. Ich müsste einen Persilschein ausstellen“, meinte Tanzer: "Durch die konjunkturell bedingten Mehreinnahmen müssten wir eigentlich mehr Geld in der Tasche haben.“

Ähnlich argumentierte GV Angelika Mader (ÖVP): „Dass wir mehr Kommunalsteuer und Bedarfszuweisungen erhalten haben, ist super.“ Probleme habe sie mit der Auslagerung der neuen Telfer Bad Betrieb GmbH. Sie stimmte – als einzige der drei ÖVP-Gemeinderäte – gegen die Jahresrechnung. Ihr sei der Überschuss bei den Müllgebühren unerklärlich, das müsse doch zu einer Gebührensenkung führen, meinte die ÖVP-Mandatarin. „Dieser Überschuss wird in den Umbau des Recyclinghofes investiert, der heuer beginnen soll und 1,5 Mio. Euro kostet“, entgegnete Bgm. Härting.

GR Theresa Braun (Grüne) fand „keine Auffälligkeiten“ in dem Zahlenwerk. „2017 war ein arbeitsintensives Jahr.  Besonders freut mich, dass viel in Bildungseinrichtungen und damit in die Zukunft investiert wurde.“

Das unterstrich auch Bildungsreferent GR Klaus Schuchter MA (WFT) und ergänzte: „Wir haben hier eine transparente und übersichtliche Haushaltsrechnung. Es wird gut gearbeitet!“ Es sei unverständlich, den Verschuldungsgrad von 39 Prozent schlecht zu reden.

Überprüfungsausschuss-Obmann GR Wolfgang Gasser (FPÖ) hatte keine Beanstandungen der Jahresrechnung vorzubringen. 17 Mandatare stimmten dann dem Rechnungsabschluss zu, drei (GV Angelika Mader, ÖVP; GR Mag. Norbert Tanzer, PTZ/SPÖ; GV Herbert Klieber, BL) dagegen.

Das Bild zeigt den Telfer Gemeinderat in seiner Sitzung am 22. März. (Foto: MG Telfs/Dietrich)