Weil ein Teil der Seefelder Sportanlagen auf Telfer Gemeindegebiet liegen, denkt man über eine Verlegung der Gemeindegrenzen nach. „Die gesamte Infrastruktur hat Seefeld errichtet. Aber wir sind immer Baubehörde und für alle Verwaltungstätigkeiten zuständig", erklärte Bgm. Christian Härting (Wir für Telfs). Durch diese Situation sei Telfs auch bei der nordischen Ski-WM mitverantwortlich und in gewissem Ausmaß haftbar.
Von einer Eigentumsverschiebung ist bei der Transaktion nicht die Rede, nur von der marginalen Verschiebung von Gemeindegrenzen. „Es muss das alles nicht sein, das ist ein Vorschlag unserer Verwaltung zwecks Vereinfachung", sagte der Ortschef. „Mir geht das zu schnell und mein Verständnis hält sich in Grenzen", meinte Vize-Bgm. Christoph Stock (ÖVP). Er würde „das Heft nicht aus der Hand geben". Ersatzgemeinderat Dr. Peter Larcher (Telfs Neu) argumentierte ähnlich.
Bgm. Härting konnte den Einwänden durchaus etwas abgewinnen und schlug vor, Telfs könne zumindest im Gegenzug einige „Zuckerln" herausholen – wie etwa, dass Seefeld einen geplanten Beschneiungsteich auf Telfer Gebiet anlässlich der Ski-WM 2019 zur Gänze selbst finanziert.
Man entschloss sich, das Thema Grenzänderung zu vertagen und in der nächsten Sitzung neuerlich zu diskutieren.
Der Abriss des alten Telfer Bades verläuft wie vorgesehen. Zugleich erfolgt noch die Feinabstimmung der Pläne. „Wir machen jetzt das zusammenhängende Relaxbecken innen größer und außen kleiner", erläuterte Bgm. Härting anhand der Detailpläne. Im Untergeschoss kommen im Neubau 500 Quadratmeter Fläche zur Vermietung – z.B. für eine Physiotherapie. Die Reliefs des Telfer Künstler Martin Gundolf werden in den Neubau integriert – weil sie wertvoll sind und an das alte Bad erinnern. Das Restaurant wird durch einen externen Zugang aufgewertet, das Relaxbecken im Wellnessbereich (Obergeschoss) tiefer gebaut.
Besonders wichtig war in der Diskussion das Thema Beachvolleyballplätze. Das Kommunalparlament einigte sich drauf, zwei Plätze zu errichten und mindestens einen davon auch ohne Schwimmbadeintritt zugänglich zu machen.
Der Baufortschritt kann über eine Webcam mitverfolgt werden, und zwar auf der Homepage der Marktgemeinde Telfs: http://telfs.at/projekt-telfer-bad-neu.html
Deutlich verbessert wird der Ortsverkehr zum Fahrplanwechsel im Dezember des kommenden Jahres 2016. „Die Frequenz steigt deutlich, die Kilometerleistung nahezu auf das Doppelte", berichtete Bgm. Härting. Demnach wird bei allen drei Ortsbuslinien der Takt zu Schulzeiten auf eine halbe Stunde verkürzt. Zentraler Umsteigeplatz ist der Busterminal beim Sportzentrum, weil dort alle drei Ortslinien und die Verbindung über die Salzstraße bis Zirl vorbeikommen.
Die Buslinien werden noch besser an die Züge und Schulzeiten angepasst. Außerdem kommen neue Gebiete dazu – wie die Fussenegger-Straße. „Die Ortslinie wird deutlich aufgewertet, aber es kostet uns nicht mehr", freut sich der Bürgermeister. Das ist möglich, weil eine Neuausschreibung eine Preissenkung mit sich bringt. Außerdem fahren dann auch kleinere Busse, wodurch die Kosten ebenfalls sinken. (wisch)
Im Bild: Bgm. Christian Härting zeigt auf einer Darstellung die Grenzsituation mit Seefeld. Vorne links Gemeindeamtsleiter Mag. Bernhard Schrmer, r. Ersatz-GR Dr. Peter Larcher (Telfs Neu), hinen v.l. Schriftführererin RL Sabine Hofer, Vize-Bgm. Christoph Stock, GV Güven Tekcan und GV Peter Larcher (alle ÖVP). Stehend, beim Fotografieren: TT-Redakteur Mag. Michael Domanig. (Foto: Schatz)
