In seiner kurzen Ansprache hob Fasnachtsobmann Bürgermeister Dr. Stephan Opperer die "andere Seite" des Telfer Schleicherlaufens hervor, zu der das Nachdenken über den Tod, die Vergänglichkeit und die Flüchtigkeit des menschlichen Daseins gehören. Gerade auch diese Anklänge seien es, die die Telfer Fasnacht zu etwas besonderem machen und weit mehr sein lassen als ein buntes Spektakel oder eine bloße Brauchtumsveranstaltung.
Dann verlas der Obmann die Namen der 51 seit 2005 verstorbenen Fasnachtler. Jedem Toten wurde ein Trauergesteck mit brennender Kerze auf das Grab gelegt.
Anschließend - auch das hat bereits Tradition und unterstreicht das Nebeneinander von Nachdenklichkeit und Ausgelassenheit in der Fasnacht - begaben sich die Gruppen zum Fasnachtsball. (sd/Foto: Dietrich)
Unser Foto zeigt den Fasnachtsobmann auf der Friedhofsstiege beim Verlesen der Verstorbenen. Bei dieser Zeremonie darf einzig der Laterntrager maskiert auftreten. Von Volkskundlern wird diese einzigartige und rätselhafte Gestalt des Telfer Schleicherlaufens als mythischer Grenzgänger zwischen Diesseits und Jenseits gedeutet.